Jobinterview – check 🙂
Nun habe ich noch reichlich Zeit bis ich mich auf den Weg nach Käpylä zu Babben mache. Heute regnet es in Helsinki. Ja ich habe meinen neuen Schirm dabei, aber es macht nicht soviel Spaß bei Regen draußen rum zu rennen. Ein wenig laufe ich schon, und zwar vom Kauppatori rüber zur Aleksanterinkatu. Mein Ziel ist die Akateeminen kirjakauppa. Akateeminen ist cool, dort kann man rumlungern, sie haben bequeme Sessel und auch kostenlose Toiletten, genau wie Stockmann und freies WLan. 🙂 Yes. Hier kann man sich gut die Zeit vertreiben.
Irgendwann muß ich aber leider mein kuscheliges Plätzchen bei Akateeminen aufgeben. Noch eine kurze Runde durchs Citycenter und dann lasse ich mich vom Bus 62 einfangen und Richtung Käpylä kutschieren. Wieder ein weiteres Stück Helsinki erobert.
Babben wohnt im obersten Stock eines Mehrfamilienhauses. Ihre Wohnung ist riesig. Nicht nur für Berliner Verhältnisse, besonders auch für Helsinkier Verhältnisse. Im Prinzip geht sie über 2 Etagen. Wenn man rein kommt, ahnt man nichts von der Größe. Ein normaler kleiner Flur mit einem Seitenflur zur Küche hin. Neben der Küche ein kleines Bad und gegenüber vom Bad ein ehemaliges Kinderzimmer. Dann geht es gerade aus vom Eingang in ein riesiges Zimmer, das als Wohn-Esszimmer dient. Im Wohnbereich gibt es eine Treppe nach oben und hinten an den Wohnbereich schließt sich das 2. Kinderzimmer an. Jetzt dienen die Räume anderen Zwecken, da die Kinder erwachsen sind und selber Kinder haben. Im Essbereich gibt es einen kleinen Balkon und daneben ein großes Fenster mit einem super schönen Blick über Helsinki.
Die Treppe führt in die 2. Etage, wobei sie effektiv die 6. Etage ist. Babben erzählt das diese früher eine Art Dachboden war. Sie haben daraus ein kleines Büro mit Galerieblick ins Wohnzimmer gezaubert, ein Schlafzimmer eingebaut und ein schnuckeliges Bad. Neben dem Büro gibt es noch einen kleinen Balkon, der mit wildem Wein zugewuchert ist.
Babben und ich machen uns auf den Weg zu einem Spaziergang durch Käpylä. Er fällt etwas spartanischer aus als geplant. Es schüttet noch wie blöde. Hinter Babbens Haus beginnen schon die typischen Holzhäuser, die es zu Hauf in Käpylä gibt. Zu vielen Häusern kann sie mir Geschichten erzählen. Bei einem Haus hat sie, die Schmuckdesignerin, einen Schmuck abgeben, von dem Besitzer eines anderen Hauses hat sie eine Vogelscheuchenkatze gekauft, für’s Sommerhaus. Die Metallkatze sieht toll aus, aber andere Katzen lassen sich nicht davon beeindrucken. Und in einem weiteren Haus wohnt ein finnischer Musiker namens Hektor, mit dem Babben auch schon gesprochen hat. Für mich ist es wie ein Eintauchen in eine andere Welt, eine Einweisung in das geheimnisvolle Leben in Käpylä.
Am Ende unseres Spaziergangs erreichen wir Babbens Werkstatt, wo sie ihren Schmuck herstellt. Begeistert zeigt sie mir ihre Werkzeuge, Bilder von Schmuck, den sie designt hat. Vor ihrem Leben als Schmuckdesignerin war Babben auch Grafikerin. Natürlich müssen wir gemeinsam ihre Arbeitsproben anschauen. Auch dies eine Inspiration.
Endlich wieder zu Hause an Babbens Esstisch. Sie hat für uns gekocht. Einen Weißkohlsalat mit Erbsen, der nicht so meine Freude weckt. Macht nichts. Dann werde ich mit schweine leckerem Brot und köstlichem überbackenem Blumenkohl verwöhnt. Wir könnten endlos quatschen und zu schnell ist die gemeinsame Zeit um. Ich bin ja noch mit Saara verabredet.
Meine Zeit mit Babben habe ich genossen und freue mich schon auf ein Wiedersehen im März.
1 thought on “September – Tag 7 – Käpylä”
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