Helsinki ist wirklich zu jeder Jahreszeit wert besucht zu werden.Wobei für mich Helsinki nicht nur ein Besuch ist, es ist die Zeit wo meine Seele mit meinem Körper vereint ist, es ist die Zeit wo ich am Platz meines Herzens bin. Und jetzt wo ich dies schreibe, sind wir wieder getrennt. Aber der Blog dient ja auch dazu, die positiven schönen Momente festzuhalten.
Normalerweise gehe ich nach einem Besuch sehr strickt chronologisch vor. Dieses Mal breche ich die Routine, dafür sind Routinen und Regeln ja auch da, um einfach mal gebrochen zu werden. Es waren nur fünf kurze Tage, die aber vollgepackt mit Erlebnissen der besondern Art waren.
Ich ziehe heute und morgen mal Tag 3 ein wenig vor. Wenn ich meiner Chronologie folge, dann können wir das hier erst zu Pfingsten genießen und DAS halte ich nicht aus. Weil, um schon mal die Pointe vor weg zu nehmen, es einfach nur wunderbar war, IHANA – TOLL GEIL … eigentlich ohne Worte.
Meine Lieblingsband Sunrise Avenue ist wieder auf Tour. Der Tourstart mit dem Wonderland Orchestra war am 5. März 2016 in der Jäähalli in Helisinki. Jäähalli wißt ihr alle, ist die Eishalle. 🙂
An diesem Samstagmorgen hatte ich es endlich mal geschafft die Tram 3 in Richtung Nordenskiöldinkatu zu nehmen. Und die Tram endet da nicht, sondern fährt dann munter als Tram 2 weite Richtung Kaivopuisto. Und ja sie führt auch an der Jäähalli vorbei. Dort gab es einen ersten Blick auf das nächtliche Teiben. Sponsoren machten sich vor der Halle breit.
Ich finde die Atmospähre bei einem Konzert in Finnland immer sehr entspannend. Das war im letzten Mai ja schon so. Also Abends fertig machen, zum Rautatieasema fahren, dann in die Tram 2 Richtung Nördenskiöldin. Als ich auf die Halle zuging, es war 19:15, seit 19 Uhr waren die Türen geöffnet, dachte ich erst: „Oh Schreck eine Riesenschlange“, das war aber irgendwie eine optische Täuschung. Nix mit Schlange, entspanntes kontrollieren der Karten, kurzer Taschen check, nix dabei, was nicht sein soll: kein Katzenfutter, keine Bierflaschen. Alles im grünen Bereich und rein ins Vergnügen.
Extrakredit für mich: ich habe die „Unterhaltungen“ aka Nachfragen bei den Ordnungskräften, also wo muß ich hin, wo ist das Klo, wo genau ist mein Sitzblock etc. alles auf finnisch hinbekommen. Ich bin superstolz auf mich 😀 jawoll.
Hier mal ein kurzer Blick in den Umlauf der Jäähalli.
Boah da möchte ich unbedingt mal zum Eishockey hin. Die Atmo ist schon jetzt der Hammer.
Diesmal war ich schlau und habe meine Jacke nicht abgegeben. Mein Platz war im Innenraum, Reihe 7 #9. Ja geile Sicht. Leider ist mein Equipment: iPhone und Kamera nicht so berauschend für diese Fotos. Auch wenn ich jetzt stolz berichten kann: ich habe den Zoom des iPhones entdeckt, hat ja auch nur zwei Jahre gedauert. Aber ich kann wenigstens sagen: alles selber erarbeitet!
Platz gefunden, eingerichtet, ein wenig gefroren, Jacke wieder an und angefangen fremd zu schämen.
Die Stadt war an diesem Wochenende mit Deutschen überschwemmt. Und Deutsche und Deutsche sind wie bei allen Menschen immer zwei verschiedene paar Schuhe. Einige gingen mir so auf den Sack, ganz ehrlich. Sie waren laut, fordernd und benahmen sich so unfinnisch. Meistens habe ich es versucht zu ignorieren. Hier in der Jäähalli ging es nur zum Teil. Aber gut, auch das habe ich überstanden und während des Konzerts selber saßen die beiden Plätze rechts und links von mir jeweils zwei reizende Finninen 🙂
Wobei in meiner Reihe auch der Beitrag Deutschlands saß, der heftiges Fremdschämen notwendig machte. Stellt euch vor, wir sitzen im Konzert in Finnland, in einer finnischen Stadt, in einer finnischen Eishalle. Das Konzert wird sowohl im Vorprogramm als auch im Hauptprogramm von finnischen Musikern bestritten. In welcher Sprache werden sie wohl ihr Publikum ansprechen? Ja genau! In Finnisch! Bingo! Und während Niilla, der das Vorprogramm bestritt, genau dies machte, brüllt die Püppi drei Plätze neben mir: „Speak English“ HALLO?
Ok, bevor das passierte, habe ich noch einen Kameraschwenk über die Eishalle gemacht.
Trikots unter der Decke:
Die Halle:
Ich finde das so mega interssant, dass das Vorprogamm schon beginnt, obwohl die Halle noch nicht ganz gefüllt ist. Da herrscht dann ein munteres kommen und gehen. Alles herrlich unaufgeregt. Ganz ausverkauft war die Jäähalli nicht, aber es waren echt nur wenige Plätze frei.
Die Bühne wurde zum großen Teil mit einem richtigen Theatervorhang verdeckt. Davor war ein Schlagzeug, eine Keyboadkonstruktion und ein Flügel aufgebaut. Das Schlagzeug wurde von der Vorband genutzt. Der Vorhang war schwarz-rüschig und wurde von farbigem Licht angestrahlt. Da könnten mir jetzt glatt einige Photoshopmischmodi einfallen, warum das Licht so war wie es war.
Hier die Ansicht der Bühne ohne Künstler:
Sorry für das Rauschen in den Bildern. Ich ärgere mich tierisch, dass die Pix nicht so doll geworden sind, wie ich ir das erhofft hatte 🙁 camera culpa 😛
Ohne großen Firlefanz kam so gegen 19:45 Niilla auf die Bühne. Niilla ist ein Protege von Sunrise Avenue Frontmann Samu Haber und hat kürzlich sein erstes Album veröffentlicht. Mein Eindruck: packende Songs, mitreißende Songs, coole Bühnenpräsenz und nen toller Hut. Als ich Niilla auf der Bühne sah, faßte ich den Entschluß, mich neu zu erfinden. Nicht ganz neu, aber ein wenig neu. Der Hut gefällt mir, aber für mich bitte ohne Mantel. Ach ja und die Musik: nicht nur gefühlvoll mitreißend, sondern auch herzerwährmend und fröhlich. Einiges ist echt dazu geeignet sich anzuhören wenn es einem scheiße geht und sich davon hochpäppeln lassen. Wobei persönlich stehe ich dann da doch eher auf den blonden Finnen 😀
Vom Genre her, gut ich bin jetzt kein Musikredakteur, Country mit Folk-Pop gemischt. Unbedingt mal reinhören. Und Niilla hat nen verdammt guten Job gemacht, die Jäähalli auf Touren zu bringen, die wenigsten blieben brav auf ihren Stühlen hocken und die Jacken, die erst noch gegen die Kälte schützen, wurden auf die Stühle verbannt.
Niilla
und hier mal ein kleiner Mitschnitt zum reinhören – Boxen bißchen lauter aufdrehen 🙁
Karte:
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