Manchmal stehen Abflüge unter einem komischen Stern. Schon am Tag zuvor warf er seinen Schatten voraus. Bei Facebook eine riesen Diskussion über das für und wieder des Onlinecheckins. Klar darf da jeder so seine eigenen Erfahrungen haben, und so der wirkliche Vielflieger bin ich nicht. Allerdings seit einiger Zeit alle drei Monate Richtung Norden … ist eigentlich auch schon etwas, dass Erfahung bringt. Anyway ich bin bekennender Online Checkinner. Schon lange im Vorfeld beobachte ich die AirBerlin-App, wann ich denn nun einchecken kann. Mach ich ab dem Moment der Buchung. Klar geht es nicht schneller, frühestens 30 Stunden vorher, aber es ist doch ein eigener Ticker 😀
Klar habe ich vorher eingecheckt. Dann habe ich meine Bordkarte schon schick auf dem iPhone, in der App und auch in Wallet. Das Geile ist: ca. 4 Stunden bevor es losgeht, poppt die Bordkarte hoch. Ich liebe solche Gadgets 🙂
Gut die Diskussion besagte, dass man das natürlich nicht braucht, dass es kein Problem ist vor Ort einzuchecken und das man dann auch noch das Glück hätte, einen Fensterplatz zu ergattern. Alles schön. Doch meine Erfahrungen besagen: Wenn ich fliege . ist es voll, beim Einchecken in der Regel, brauche ich dann ja nicht mehr, weil ich mit meinem orangen Köfferchen dann lässig zum Baggage-drop rolle 🙂 … der Koffer rollt, nicht ich. Nur mal bevor wieder Missverständnisse aufkommen.
Die Erfahrungen meines Diskussionspartners besagen auch: in Berlin ist man ganz schnell am Flughafen, halbe Stunde maximal. Auch das kann ich nicht bestätigen. Eventuell wohne ich auch noch nicht lange genug hier. Wobei es auch schon mehr als 25 Jahre sind. Aber ok. 🙂 Jeder macht so seine eigenen Erfahrungen.
In Sachen Schlange stehen und Security bin ich auch wieder um einige Erfahrungen reicher.
Am Flughafen bot sich das übliche Bild am Checkin – Menschenmassen. Nur dann bekam ich ein fettes P wie Panik ins Gesicht als ich las was an den Schaltern stand: nix mit Check in, alles BAGGAGE DROP.
Seid ihr denn Wahnsinnig?
Ok man muß jetzt AirBerlin zu gute halten, das es trotzdem recht flott ging. Habe in dieser Schlange nur 15 Minuten verbracht. Aber für nur Gepäck abgeben, war das lange.
Nächster Klopper: Security!
Die Püppi am Schalter macht auf jeden Scheiß aufmerksam: „Haben Sie ein Laptop?“ – nein – irritierter Blick. Und natürlich dieser Ziplock mit den kleinen Fläschchen, auch ganz wichtig. Mir würde ja das Duschgel und aller tralala im Koffer reichen, aber wenn ich ihnen nicht so ein Tütchen präsentieren würde, dann wären sie ganz traurig. Nun fällt ihr Blick auf meine Handstulpen. Nun ist alles vorbei. Ab jetzt rangiere ich in der Kategorie Attentäter. Die Dinger müssen aus. So die Vorschrift. Oh und wenn ich Vorschrift höre, dann kriege ich ja Pickel. Belehrung: ja Sie können ja ein Messer unter den Stulpen verstecken.
Direkt bemerke ich: geht im BH doch viel besser. – ja deswegen gehen Sie auch durch den Scanner. Wobei… wenn der Scanner gucken kann, was unter meinem BH an Mordwerkzeugen verborgen ist, warum kann er das nicht unter Stulpen? Und denken die echt, ein potentieller Meucheler ist so blöd, das er ein kleines Messerchen unter Handstulpen versteckt, was sofort der Security vor die Füße purzelt, wenn er diese Stulpen ausziehen muss. Nur mal so als Gedanke.
Bei dem ganzen Hin und Her vergesse ich den Schlüssel aus der Hosentasche zu nehmen. Böser Fehler, ganz böser Fehler. Bekomme nun Belehrungen über den mündigen Bürger, der ja gefälligst an so was zu denken hätte. Ja mein Schlüssel ist immer in der Hosentasche, da denke ich doch nicht mehr dran. Den brauche ich erst wieder am 7. um die Haustüre aufzuschließen.
Also Schlüssel raus aus Tasche, den in ein nettes Körbchen gelegt, damit er gescannt werden kann, wer weiß was ich ins Schlüsselband eingeknotet habe 😛
Dann nochmal durch diesen Scanner, alles ruhig. Aber die Security hat schon erkannt: Frauen mit rot-blauen Haaren ist nicht zu trauen. Abscannen mit Handscanner, und unaufgefordertes Antaschen. Ist ja nur für die Sicherheit. Wer weiß woraus meine Titten sind 😛 Wobei getascht wird von einer Frau, ob der belehrende Securitymann gerne getatscht hätte?
Vor mir auch ein mittlerer Eklat. Eine ältere Dame, wohl Wenigflieger, wußte nix von Ziplocks und kleinen Fläschchen. Und nun darf sie in den tiefen ihrer sehr tiefen Handtasche nach allen kleinen Fläschen wühlen. Die Securitypüppi hält derweilen einen Ziplockbeutel bereit und alles wird reingestopft. Es wird auch akkribisch mit dem Röntgenbild verglichen, das ja alles da ist. Die Dame denkt noch: „das war es nun mit meinen Fläschchen“. Aber nein. Großes Erstauen, als ihr der Beutel übergeben wird und sie nun mit einem Handgriff alles parat hat, was man so braucht … wofür auch immer. Was ist eigentlich sicherer als die Tiefen einer Damenhandtasche? Ich nehme die Dinger ja nur wenn ich fliege, weil ich da dann noch ein wenig extra Handgepäck mitnehmen kann. Da ist dann verdammt wenig drin, Stift, Notizbuch, iPhone, Geldbörse, Medikamente … aber wie lange ich da schon nach dem Stift suche, welche Panikanfälle ich schon hatte, weil ich das iPhone nicht gleich fand. Aber ich vergaß, die Vorschrift. Klar nun ist es leichter an alles zu kommen. Sollte auch Ziplocks für mein iPhone beorgen. Ob ihm das gefällt?
Aber wir sind noch nicht durch mit den spaßigen Dingen. Bin gerade dabei den Schlüssel wieder in der Hosentasche zu verstauen, da spricht mich eine Securitydame an, ich möge für einen weiteren Check folgen. Aber ich muß erst noch mein Handgepäck wieder zusammensetzen. Klar logo, und da wird sie mir auch nicht bei helfen. Und ja sie würde erklären um was es ginge. Tut sie aber nicht, als wir dann in der Kabine sind. Auch meine Bitten, wegen meiner Hörbehinderung lauter zu sprechen werden abgelehnt: „Ich sprechen schon lauter, weil es hier so laut ist.“ – Mag sein, ich verstehe sie trotzdem nicht. Der mündige Bürger reicht nur vom Nacktscanner bis hin zur Sonderkabine, deren Vorhang noch nicht mal zugezogen wird. Es werden kleine Papierstreifen über meine Hüften gezogen, auf jeder Seite eines und in eine Maschine (computergestützt) gehalten. Evt. ein schneller Gaschromatograph? Aufgrund hartnäckigen Nachfragens bekomme ich heraus, dass ich auf Sprengstoff getestet werde. WOW sagte ich schon, das ich jetzte das Prädikat: Könnte Meucheln habe 😀 I am a bad girl. Gute Mädchen kommen in den Himmel und böse überall hin. Somit auch in den Himmel, der für mich in Helsinki liegt.
Mein oranges Handköfferchen muß auch noch den Reißverschluß öffnen und ein extra Papierstreifen haucht an ihm. Die Handtasche und Jacke bleiben unbehelligt. Nein wir machen uns jetzt keine Gedanken, was man schon alleine in den Jackentaschen hätte verbuddeln können ………
Ok endlich liegt dieser Scheiß hinter mir. In Helsinki auf dem Rückflug beobachte ich eine ähnliche Stichprobenspezialbehandlung, die wesentlich respektvoller vonstatten geht und der Möchtegernmeuchler wird auch aufgeklärt was man da so treibt.
Gut Freundin Kerstin ist mir noch so um einiges voraus, was das kontrolliert werden angeht. Sie muß sich ja immer halb ausziehen am Flughafen 😀
Dank des Kontrollspiels vergeht die Zeit bis zum Boarding auch viel schneller.
Mache nur diese beiden Fotos wobei ich mich bei Foto 1 ernsthaft frage: was wollte ich mir damit sagen?
Dann ist es 10 und boarding beginnt. Wir müssen alle übers Flugfeld laufen und dann einsteigen. Und tataaaaa … mir gelingt es als aller erste an Board zu sein. WIE GEIL
Helsinki ich komme … paha Helen matkustaa … die böse Helen reist 😀