Im Moment bin ich besessen von der Metro. Ich muß ständig diese hohen, langen Rolltreppen fotografieren. Das heutige Bild von der Metrorolltreppe wurde in Sörnäinen aufgenommen.
Ich bin in Sörnäinen mit meiner Freundin Saara verabredet. Nachdem unser erstes Date im Mai fast ein wenig schief ging, verabreden wir uns immer vor dem Picnic-Restaurant in der Hämeentie. Das finde sogar ich immer wieder, hat nämlich gelbe Leuchtschrift. Saara ist pünktlich. Zur Feier des Abends habe ich meinen neuen Flatterrock an, mit den Glitzerpailetten. Wegen des Wetters, es ist kalt, eine Legging drunter und über der Legging eine Hose. Diese Hose paßte an Silvester noch wie eine eins und nun kneift und zwackt sie an allen Ecken und Enden. Liegt bestimmt nur an der Legging unter der Hose! Kann nicht anderes sein.
Der Rock bedarf auch der Nachbesserung. Keine gute Idee einen Reißverschluß aus einer alten Jeans zu nehmen. Aufgehen ist hier garantiert. Und ich sollte auch endlich lernen, gescheihte Knopflöcher zu nähen, statt auf Druckknöpfe zurück zu greifen. Gut das ich immer Sicherheitsnadeln dabei habe. Bevor wir nämlich am Abend im WilliamK landen, verlierer ich beinahe zweimal meinen Rock. Auch wenn ich nicht viel auf Konventionen gebe und auch Sörnäinen – Kallio ein unkonventioneller Bezirk ist, aber ohne Rock oder mit Rock in der Hand rumlaufen … glaube kommt hier auch nicht so gut.
Als erstes führt Saara mich ins Soi Soi, in der Vaasankatu 9. Das Soi Soi ist ein vegetarischer Imbiss und bietet die Lizenz zum sich besudeln an. Scrollt mal die Website runter und ihr bekommt einen Eindruck vom Menü. Ich gönne mir einen Seitanwürstchen Hotdog, eine leckere doch tropfende Angelegenheit. Und ich schaffe das Teil nicht ganz. Auch wenn die Burger und Hotdogs nicht so super billig sind, dadurch das man im Imbiss Becher mit leckerem finnischen Leitungswasser bekommen kann, und das Leitungswasser trinke ich da echt gerne, relativiert sich der Preis ganz stark.
Nach unserem Ausflug in die vegetarische Esskultur Helsinkis, meinen Hosenwechsel – hatte ne extra zweite Legging eingepackt – und auch dem Retten des Anstands landen Saara und ich im WilliamK. Das ist in Sörnäinen Helsinginkatu/Hämeentie. Im Soi Soi habe ich noch ganz siegessicher alles auf finnisch bestellt, hat wieder super gut geklappt und ich bin dann immer total happy. Und im WilliamK scheitere ich auf ganzer Linie. Ich will nen Siideri, aber die Bartenderin fängt an, mir wer weiß was zu erzählen. Kapiere kein Wort, erkläre, das mein Finnsich nicht so gut sei. Das wäre auch kein finnisch gewesen. Wie jetzt? Aber für mich klang das, was ich ihr erzählte, finnisch. Mein Irrtum. Sie meinte, sie hätte nix auf finnisch gesagt, sondern die Marken der Siiderisorten runtergerasselt. OOOPPPS, aber da hätte man mir auch rosa Faltenrock erklären können, hätte ich auch nicht verstanden. Ok, nun habe ich meinen Siideri und Saara und ich hocken glücklich nebeneinander und quatschen.
Sie hatte mir vorher schon von einer Freundin erzählt, die sich noch besuchen will, die auf einer kleinen Insel nahe Munkkiniemi wohnt. Sie sollen da in einem großen Haus leben und über die Hälfte der Insel für sich haben. Auf die Insel kann man von Helsinkier Seite aus mit dem Auto fahren, aber Richtung Espoo geht es nur zu Fuß. Spannden, würde das gerne man anschauen.
Als Saara zu dieser kleinen Insel aufbricht, lenke ich meine Schritte erstmal wieder Richtung Puotila, Taschenwechsel ist angesagt.
Karte
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