10.7.2016
Die Tram verlasse ich an der Haltestelle Linnanmäki. Ich schlängele mich an den Parkplätzen des Vergnügngsparks vorbei. Es ist eine kleine Verbindungsstraße (Hangonkatu) zwischen der Viipurinkatu und der Tivolintie. Und dann nutze ich die erste beste Gelegenheit um mich in den Park zu schlagen.
Der erste Weg, den ich nutze, führt mich steil bergan. Ihr könnt es auf der Karte sehen, er schlängelt sich den Felsen hoch. Es ist der rechte von zweien, ob es der richtige ist, ich weiß es nicht. Aber in Helsinki hat sich noch kein Weg als der falsche erwiesen.
Der Alppipuisto hat eine ganz andere Atmosphäre als der Seenahe Kaivopuisto. Sicher Felsen gibt es auch hier zu hauf. Aber die Bäume erscheinen mir anders, sie sind nicht so vom Wind zerzaust. Es wirkt mehr gediegener, städtischer. Am Ende des Aufstiegs kommen wir an eine Treppe, die zu einem kleinen Aussichtspunkt oder Pavillion führt. Die Atmo ist so, das ich lieber nicht wissen will, was hier zwischendurch getrieben wird. Meine Begleitung läßt sich überreden, auf den Treppenstufen ein Foto in der Sonne zu machen.
Vom atmosphärisch unguten Aussichtspunkt kann man aber runter zu einer kleinen Bühne schauen und auch rüber nach Laasko und Meilahti.
Eine leichte Drehung aus der Hüfte und Linnanmäki, das nun wirklich zum Greifen nah ist, rück in den Blick. Und ich fotografiere zum gefühlt 100. mal diese mörderische gelbe Bahn.
Wegen der komischen Atmo fällt das Losreissen vom Aussichtspunkt nicht so schwer, wie es mir am Kaivopuisto gefallen wäre. Nun geht es abwärts, die Sonne knallt mir auf die Arme, ich bin happy meine Sonnenbrille zu haben. Das erste Mal im Leben wirklich entspanntes Gucken bei Sonne. Denn meine Brille schützt nicht nur vor Sonne, sondern sie korrigiert auch meinen Sehfehler.
Wir kommen am Fuße des Weges an, der sich auf eine Lichtung öffnet und eine kleine amphitheatrige Bühne freigibt.
Am Ende der Lichtung wird eine Bühne für ein Konzert hergerichtet. Buden und Wagen für Verpflegung werden bereit gemacht. Als ich den Platz umrunde, wabert mir auch ein sehr bestimmter süsslicher Geruch entgegen. Das gehört wohl untrennbar zu Festivals, wie es auch nach Haight Ashbury in San Francisco gehört.
Die Sitzqualitäten der Steintreppen testen wir auch mal.
Und dann geht es weiter in den Park hinein. Die Party läßt noch ziemlich auf sich warten. 🙂
Vor mir öffnet sich ein kleiner Weiher mit einem Springbrunnen. Von einer Bank auf der anderen Seite des Weihers winkt mir ein Mann fröhlich zu. Er wirkt nicht wie ein gebürtiger Finne, sonst wäre er sicher zurückhaltender gewesen.
Nun geht es wieder aufwärts, zwischen dem Alppipuisto und dem großen Sportareal, wo sich das Olypmiastadion, das Schwimmstadion, Sportplätze aber auch die Jäähalli befinden, liegen die Bahnlininen, die vom Rautatieasema nach Pasila führen.
Als ich oben am Zaun ankomme rauscht ein Zug vorbei.
Im Gras wachsen Pilze, meine Freundin Sandra aus Süd-Finnland hat mir die letzten Tage ganz stolz erzählt, dass sie im Wald Pfifferlinge gesammelt hat 😀 Diese Pilze hier würde ich jetzt nicht vertrauensvoll verspeisen, weil ich so gar keine Ahnung von Pilzen habe.
Nahe dem Springbrunnen finden wir einen Weg, der dann aus dem Park rausführt. Dort fährt ein Werbeteam des Helsingin Sanomat mit einem Lastfahrrad spazieren.
Ok das war jetzt noch nicht das Lastfahrrad, das war mein Begleiter mit einer Attacke auf Bäume. Der Fahrer vom Lastfahrrad ruft mir was zu. Was sind die heute alle verquatscht? Eine Dame mit Hund hat mich schon gegrüßt. Irritiert mich doch sehr.
Auf dem Lastteil transportiert er eine holde Maid. Ich lichte beide ab, als sie von mir weg aus dem Park rausfahren.
Am Ende des Parks ist die große Kreuzung Viipurinkatu, Savonkatu und Nordenskiöldinkatu. Ich schmeiß mich mal wieder in die Tram 😀 Im Hintergrund der Funkturm von Pasila.
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