11.7.2016
Wir erinnern uns, Anksuni und ich hocken im Eurohostel und planen den Abend. Anksuni hat vorgeschlagen, sich mit Liini, einer deutschen Instagramfreundin, die das Glück hat in Helsinki zu leben, zu treffen. Es wäre das erste Mal, das Anksuni und Liini sich wirklich live treffen. Gut für mich auch, aber ich kenne Liini noch nicht so, auch wenn ich ihr schon eine Weile auf Instagram folge, weil die Frau einfach geile Helsinki-Bilder hat.
Also schnell ne Message an Liini geschrieben und auf Antwort warten. Ist manchmal blöd, weil Internet nicht überall verfügbar ist. Roaming verursacht wieder extra kosten, zum Mäusemelken. Aber endlich ist alles unter Dach und Fach, wir treffen Liini um 18 Uhr im Cafe Ursula, meinem Lieblingscafe in Helsinki. Es liegt in der Ecke, wo Liini lebt und wo sie einen Großteil ihrer geilen Bilder macht.
Anksuni ist etwas unsicher. Einerseits freut sie sich, endlich mal mit Liini face to face reden zu können, andererseits: wer weiß schon wie ein Mensch ist, mit dem man bisher immer nur geschrieben hat. Also: wie lange wollen wir uns treffen? Das hat sie nicht mit Liini verabredet, sondern wir entwerfen einen Schlachtplan.
Ich sehe es etwas pragmatisch. Klar springt man nicht nach 5 Minuten auf, weil der andere einen Pickel auf der Stirn hat, den man nicht angucken mag. Wäre ja auch mega unhöflich.
Was ist ne gute Zeit? Ne Stunde, wenn man merkt, das es zähfließend ist. Ein ganzer Abend, wenn man so gut miteinander klar kommt, dass man sich kaum losreißen mag.
Also einfach abwarten, wie es wird.
Wir ziehen los. Draußen regnet es, im Wechsel zwischen fisseln und schütten, gegen 17 Uhr hat es begonnen. War nicht wirklich nötig gell?
Allerdings kommen wir halbwegs trocken im Cafe Ursula an. Liini trifft ein paar Minuten nach uns ein, tropfend, weil sie joggen war. Ist aber alles nicht dramatisch. Umarmung und wir sacken Kaffee, Tee, Korvapuusti ein. Kapern einen Tisch und fangen an zu reden.
Nein wir trennen uns nicht nach einer Stunde, die Frage steht auch nicht mehr im Raum, wann und wie trennen.
Die Gäste kommen und gehen, wir reden, wir lachen, wir haben Spaß. Irgendwann erkundigt sich Liini bei einer Servicekraft, wann das Cafe geschlossen wird. Ihr seht, es war ein super toller Abend.
Da in Finnland fast überall Selfservice ist, kommt auch kein Kellner im 10 Minutentakt vorbei, um zu fragen, ob es noch was sein darf. Mega entspannend.
Das Ursula gibt uns Raum zur Beziehungspflege.
Schlußendlich bleiben wir 4 Stunden dort hocken. Es war wunderbar.
Einen Teil des Heimwegs bestreiten wir gemeinsam. Liini geleitet uns noch zu unserer Tramhaltestelle. Anksuni und ich fahren Richtung Aleksanterinkatu, stürmen noch den Aleppa und fahren dann beide zu unsern Betten heim. Es war ein toller Tag.
Abendliche Aussichten in Ullanlinna 🙂
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