7.7.2022
Nach dem Überqueren der Svinhufvudintie schlage ich mich ins Gebüsch. Wobei wirklich ins Gebüsch ist nicht. Es sieht so aus, aber es ist auch ein Weg vorhanden. Eine Art Waldweg.
Der Waldweg ist ein Weg durch die Botanik zwischen mehreren Häuserblöcken. Welche die zur Svinhufvudintie gelegen sind und welchen am Tupavuori. Da komme ich aber später vorbei. Ich schreibe das auch so detailiert, dann könntest du, falls es dich interessiert, auf der Karte nachschauen. Tupavuori, Helsinki eingeben und boom.
Der Weg steigt auch recht steil an. Liegt am Granituntergrund.
Etwas Background zu Kulosaari
Kulosaari ist ein Stadtteil von Helsinki. Der Stadtteil selber ist größer als die Insel Kulosaari, die in der Ostsee südlich des Vahnankaupunginselkä und zwischen den Festlandsstadteilen Hertoniemi und Kalasatama liegt. Natürlich alles bequem via Brücken zu erreichen. Merkt man also gar nicht, dass man auf eine Insel fährt.
Immer wenn ich das Wort Insel schreibe, höre ich im Kopf „mit zwei Bergen“ und möchte dann schreiben „eine Insel, aber ohne zwei Berge“, Kindheitsprägungen.
Kulosaari ist definitiv ein ehr wohlhabender Bezirk, das lassen auch schon die Häuser, die ich nachher noch sehen werde vermuten. Laut Wiki leben dort knapp 4.000 Menschen.
Bebaut wurde Kulosaari, damals noch eigenständig, erst ab 1907, also kurz vor der Unabhängigkeit. Mitte der 1940er Jahre erfolgte die Eingemeindung nach Helsinki.
Vermutlich war das damals alles noch nicht so dicht besiedelt. Wäre toll gewesen, es zu sehen. Den Inselcharakter mehr zu spüren.
Ich laufe ja einfach immer los, so quasi ohne Sinn und Verstand, und dann in der Nachbereitung – so wie jetzt – entdecke ich wieder Dinge, wo ich denke: unbedingt mal gucken gehen. Sollte eine Liste führen, die ich dann wieder vergesse.
Nun gehen wir erstmal weiter den Weg hoch. Von links kommt ein Weg hinzu, rechts parkt ein Roller und dann noch ein Stück weiter, geht auch ein Weg nach rechts ab. Den laufe ich dann.
Ich gelange auf den Tupavuori und dann auf die Kyöstin Kallion tie. Kyöstin Kallio ist ein ehemaliger finnischer Präsident. Bei mir nur echt mit Katze. Von der Kyöstin Kallion tie kann man bis Kalasatama sehen.
Weiter geht es die Werner Wirénin tie runter, an der Grundschule (Kulosaaren ala-aste) von Kulosaari vorbei, üblicher moderner Zweckbau. Hab auch nicht das Gefühl eine Straße runter zu gehen, sondern eher über einen Parkplatz zu laufen.
Am Ende der Werner Wirénin tie biege ich ab auf einen kleinen, autolosen Weg: Kellotornirinne – Uhrenturmabhang. Wir kommen am Kindergarten Ankkalampi – dem Ententeich – vorbei und sehen ihn, den Kellotorni, den Uhrenturm von der Kirche. Fertiggestellt 1931. Sieht für mich ziemlich modern aus.
Das Ensemble: Kirche und Kirchturm ist auf dem sogenannten Freimaurerhügel erbaut worden. Die kleine Kirche wurde 1935 fertiggestellt und faßt 170 Leute. Also ein Kirchlein verglichen mit unserer großen Freundin Tuomiokirkko.
Hab natürlich alles x-fach abgelichtet, auch von oben und unten quasi.
Mir gefällt die kleine Kirche, die für mich älter wirkt, als sie ist, und beschaulich.