Ich bin endlich unten am Meer angelangt. Wobei es nicht wirklich nach Meer sieht es nicht aus, es ist eine einzige Eisfläche. Während ich das schreibe, fühlt sich auch alles noch kalt an. Wir haben in Berlin einen Anflug an „Takatalvi“ – „Winterwetter im Frühling“ (26.4.), wobei ich inständig hoffe, das es sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (19.5.) gelegt hat und wir wirklich Frühling haben. Zurück nach Helsinki. Die Ostsee ist von Eis bedeckt. Einige Helsinkier Freunde bei Instagram posten Bilder, wie sie übers Eis laufen. Nein das traue ich mich hier nicht. Bin nicht sehr eiserfahren, obwohl es reizvoll wäre, über das Eis zu schlendern. So schlendere ich lieber am Meer lang, Richtung Cafe Ursula und lichte jede Eisscholle ab. Hat auch seinen Reiz.
Im September lagen hier Boote vor Anker und nun sieht man nur noch die kleinen roten Bojen. Dann und wann mal ein Ruderboot, auch an ungewöhnlichen Orten.
Der Blick übers Eis ist aber ähnlich entspannend wie der Blick übers Wasser. Der Horizont ist heute nicht ganz so weit und die Wolken hängen sehr tief. Ich mag die Stimmung. Ich bin in der Stadt und doch so nah in der Natur. Ein eigener Reiz.
Uunisaari rückt näher, zur Zeit ist es wegen des Eises wieder mit der Brücke erreichbar.
Alle Inseln vorm Kaivopuisto gelagert erscheinen mir so zum Greifen nah. Als könnte ich sie wirklich anfassen.
Die Eisflächer erscheint mir echt nicht so, als ob sie mich zumindestens tragen würde. Obwohl es verlockend wäre näher ran zu gehen. Für Juli plane ich zumindest in die Ostsee zu tunken vulog: schwimmen zu gehen!
Endlich bin ich am Ursula angelang.
Ich traue mich wirklich meinen Tee und die Karelian Piirakka auf finnisch zu bestellen. Auch die Frage nach „lämmin“ – warm kann ich beantworten. Das Korvapuusti nimmt man sich ja eh aus einem Korb. Alles ist gut.
Heute ist es aber tierisch voll. Ich kriege keinen Platz an einem der Tische. Theoretisch könnte ich mich hartgesotten raus auf die Terasse setzen, aber so lauschig finde ich das jetzt bei ca. 0 Grad nicht. Also bleibt mir ein kleiner Hocker an einer Art Tresentisch, der aber direkt am Fenster ist und mein Auge über die See schickt. Montag will ich mich hier mit Babben treffen. Wäre doof, wenn wir kein Plätzchen finden würden. Also frage ich dann zum Abschluß an der Bar auf finnisch, ob sie englisch sprechen. Der Blick ist göttlich. Warum will die Frau jetzt englisch sprechen 😀 joo die Frau will einen Tisch reservieren. Das Finnisch reicht für ne warme Karelian Piirakka aus, aber nicht für die komplexere Reservierung eines Tisches. So mit Uhrzeit und Telefonnummer. Das ist unsicheres Gebiet. Aber wir kriegen es geregelt. Eine Telefonnummer will sie dann doch nicht, da ich nur eine deutsche im Angebot habe. Aber alles ist geritzt. Montag um, 13 Uhr wartet ein Tisch auf Babben und mich 😀
Next Stop: Jäähalli und das wunderbare Sunrise Avenue Konzert.
Karte
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