12.11.2019
Töölö
Mein Handy ist so gut wie voll. Kein Speicherplatz mehr. Ich muß Bilder zu Google Fotos hochladen. Eigentlich macht mein Handy das am liebsten im WLan.
In Helsinki gibt es viele Hotspots mit kostenlosem WLan. Da ich in der Nähe vom Luonnontieteellinen museo, des Finnischen Naturkundemuseums bin, sprinte ich mal ins Museumscafe. Ich werde allerdings enttäuscht. Kein Hinweis auf WLan mit dem dazugehörigen Passwort.
Also überzeuge ich Google davon, es mal mit meinem Datenvolumen zu probieren. Wenigstens 100 Fotos oder so auslagen. Dauert allerdings eine Weile, während derer ich in der Lobby vom Museum hocke.
Nach vollbrachter Sicherung und freiräumen des Speicherplatzes am Handy, schlage ich mich weiter Richtung Töölö, oder genauer gesagt: Etu-Töölö, das vordere Töölö, also das, welches näher am Zentrum liegt. Es gibt dann auch das hintere Töölö = Taka Töölö.
In Töölö leben rund 28.000 Menschen. Besondere Sehenswürdigkeiten, neben dem Museum, in dem wir eben waren, sind Eduskuntatalo / Reichstag, das Olympiastadion und die umliegenen Sportstädte wie auch die Telia 5 G Areena, Temppeliaukio kirkko / die Felsenkirche, Finlandia Talo und die Oper.
Aber es gibt eben abseits der offiziellen Sehenswürdigkeiten soviel mehr zu sehen. Gerade dieser Teil von Töölö bietet viele interessante Häuserfassaden, ungewöhnlich verlaufende Straßenzüge, neue Blickwinkel auf die bekannten Sehenswürdigkeiten.
Mein Weg führt eigentlich immer gerade aus: Nervanderinkatu lang, an der Helsingin Taidehalli / Kunsthalle Helsinki vorbei. Die liegt direkt hinterm Eduskuntatalo. Dann am Nervanderin koirapuisto, einem kleinen Hundeauslaufpark, wo sich schon eine Einfahrt zu einer unterirdischen Garage befindet. Die Nervanderinkatu macht dann einen Bogen und teilt sich in die Tunturikatu und Cygnaeuksenkatu. Letztere führt zur Museokatu runter. Ich entscheide mich für die Tunturikatu. So eine interessante Streckenführung durch die Bebauung habe ich noch nie gesehen. Mußt du dir echt mal auf Google Maps anschauen! Und dann auch die Dinge betrachten, die ich von der Straße aus nicht sehen kann. Die tollen Innenhöfe. Hier an der Tunturikatu sind sie riesig.
Am Ende des Blocks biege ich in die Oksasenkatu. Ein paar Treppenstufen führen mich dann in die Temppelikatu. Auf meinem Stairway to Heaven, bzw, zur Rückseite der Temppeliaukio kirkko komme ich an dem Eingang zum Kirchenkeller vorbei oder dem Untergrund unter der Kirche. Hier probt regelmässig eine Helsinkier Sambaschule, über die ich mal einen Beitrag in der ARD gesehen habe. In der Temppelikatu angelangt, bietet sich die Gelegenheit der Kirche aufs Dach zu steigen, ein paar Männern bei der Arbeit zu zu schauen und schlußendlich via Sammonkatu zur Runneberginkatu rüber zu“hopsen“ und im Levain / Runeberginkatu 29 einen Tee zu trinken!