17.3.2023
Ich war ja nun schlau. Nachdem ich über Tage die Wartezeiten an den Securitystationen am BER verfolgt hatte – mal waren es bei denen für das gemeine Volk freigegebenen Stationen 1 und 5 5 Minuten Wartezeit, mal 58 Minuten – und habe mir einen Zugang für Station 4 BER Runway gebucht.
Station 3 war und ist permanent geschlossen und Station 2 ist für Priority, also nicht für das Fußvolk. BER Runway hat mich überzeugt. Man bucht online und kostenlos einen Zeitslot, in meinem Falle 7:30, bekommt einen QR-Code als Zugang zugeschickt.
Dieser Code ist 10 Minuten vor und nach dem gebuchten Slot gültig. Also wartet man ein wenig vor der Security. Der Zugang wird von sehr freundlichen Mitarbeitern überwacht, die aber immer mal wieder fragen, für wann man gebucht hat. Ich darf schon um 7:15 durchgehen. Mein Code wird gescannt und dann muß ich nur die Boardkarte an der Eingangsschranke scannen. Wie bei jeder Securitygeschichte.
Auch hier sind die Zugänge in Schlangenlinien durch die üblichen Absperrungen abgeteilt, aber da keiner vor einem steht, kommt man zügig durch. Station 4 verfügt wie alle Stationen über mehrere Schalter. Also einfach einen freien aussuchen. Man erwartet mich quasi schon. Die Mitarbeiter sind entspannt und freundlich, keine Hektik, alles relaxt. Auch sind sie sehr hilfsbereit.
Natürlich ist die Prozedur genauso wie an den anderen Schaltern. Koffer in die Schale, Liquids und iPhone extra, genau wie Jacke und so.
Ich weise die Mitarbeiter beim Rumstehen im Personenscanner auf meine Hörbehinderung hin.
Ein überaus freudnlicher Mensch von der Security erklärt mir daraufhin, dass es am BER ein Bänzel gibt, welches man kostenlos bekommen kann und die Mitarbeiter auf eine nicht sichtbare Behinderung hinweist.
Er ist so begeistert von dieser Geschichte, dass er sehr, sehr ausführlich erklärt. Ich erhalte das Bänzel dann an der Info Backstage.
Seine weibliche Kollegin, die unbedingt Leibesvisitation durchführen, mischt sich genervt ein und drückt auf Tempo.
Sie interessiert nicht, dass ich sie nicht verstehen kann. Tastet mich sehr intensiv ab, fast über die Brüste (natürlich ohne um Erlaubnis zu fragen) und fingert auch im Hosenbund rum. Warum? Keine Ahnung! Und das in aller Öffentlichkeit!
Was ist da eigentlich notwendig und was erlaubt. Schreibt mir bitte gerne dazu: kulturschock@helsinki-ikuisesti.com
Um 7:30 (mein gebuchter Slot!) bin ich nun backstage und kann durch den Duty-Free-Shop laufen, der wieder nichts an mir verdient.
Das Gate ist auch schon bekannt, also gehe ich den langen, lange Weg dorthin. Wie schön war das in Tegel, kurze Wege, alles entspannt.
Um 8:25 soll das Boarding beginnen. Leider verzögert es sich. Als das Flugzeug ankommt, braucht es endlos, bis alle ausgestiegen sind.
8:55 sollen wir starten, allerdings beginnt das Boarding erst um 8:50. Und das Volk läßt sich Zeit. Auch als alle drin sind, dauert es gefühlt endlos. Der Captain spricht ein Machtwort und erklärt, dass man sich nun endlich mal hinsetzen und anschnallen solle, man hätte nur ein enges Zeitfenster zu starten, wenn das verpaßt würde, na dann wäre warten angesagt.
Wirkt. Keiner hat Bock lange im Flugzeug rumzuhängen. Auch nicht die Maskenfetischisten. Ja sie gibt es noch. Neben mir hockt eine, die ihren FFP2 Schlüpper auch in Helsinki auf dem Weg zum Zug nicht ablegt.
Achön ist: der Platz neben mir ist frei. Schlüpper-Püppie sitzt am Gang.
Der Flug ist echt maximal unruhig. Es schaukelt ganz schön.
Immerhin schwappt der Mustikkamehu nicht über.