Heute gibt es mal einen ganz eigenen Post. Also nicht viele Bilder und keine mehr oder weniger tollen Erlebnisse aus der Stadt meines Herzens: Helsinki. Aber Helsinki ist trotzdem ganz bei uns jetzt. Ich will dir heute nämlich mal erzählen, so als Auftakt ins neue Jahr wie das was du hier immer liest, so entsteht.
Drauf gekommen, dass mal zu machen, bin ich durch ein Gespräch mit meiner Freundin Tina, die sich ein wenig wunderte, wie man das täglich so machen kann und immer zur gleichen Zeit, das Bloggen.
Ich blogge täglich, aber nicht in Echtzeit, denn es erscheinen ja auch Beiträge, während ich gemütlich im Löyly sitze. Und ich habe kein MacBook, ich schwör.
Making of Helsinki ikuisesti
Schritt 1
Das Ganze fängt ja mit diesem unseligen Rumsitzen in Vantaa an. Wobei wirklich anfangen tut es ja mit dem Herumwandern, Erleben und Fotografieren.
Doch in Vantaa sitzt man dann da und wartet aufs Boarding. Man möchte da gar nicht sitzen. Also ich möchte das gar nicht. Ich will dann immer aufstehen und wieder gehen, bei Sanna–Leena und Bijay wieder anklopfen und losgehen und mir einen Job suchen. Aber mach ich nicht, noch nicht. Ich warte brav und steige in dieses verdammte Flugzeug, heule mir während des Flugs die Seele aus dem Leib, kann nicht genug kriegen, während des Startens aus dem Fenster zu schauen, um da letzte bißchen Finnland aufzusaugen.
Der Rückflug geht immer viel schneller vorbei, als der Hinflug. Irgendwann ist man dann wieder in Berlin, dank Mission Handgepäck brauche ich nicht warten, suche die nächste Toilette und stürme dann zum Bus. In Tegel gibt es nämlich keine Züge, so wie in Vantaa. Also steige ich in einen Bus, fahre ein paar Stationen, steige wieder aus, warte auf den nächsten Bus, fahre wieder ein paar Stationen und steige wieder um und bin nach ca. 45 Minuten zu Hause. Dann noch 2 Treppen hoch, die Katzen begrüßt, den Sohn begrüßt. Die Reihenfolge ergibt sich von selber, da die Herrn Katers mir entgegen kommen, der Sohn aber meistens verbarikadiert im Zimmerchen hockt.
Aber wenn alles gut gelaufen ist, dann hat er meine Computer schon hochgefahren. Der Mac ist startklar und ich schließe die erste Kamera an. Meistens ist es mein iPhone, da ich das in der Hosentasche habe.
Während des Auspackens laden so die ersten Bilder auf den Computer und werden danach noch auf einer externen Festplatte gesichert.
Danach kommt Kamera 2 dran, das ist dann die magentafarbene Exilim. Hier wird es etwas tricky. Als erstes ziehe ich nämlich alle Bilder, zwecks Absicherung auf die externe Festplatte. Dazu muss man, da auf der Exilim die meisten Bilder sind, den Akku öfter nachladen. Das kann schon mal den Rest des Tages dauern. Wenn die Bilder auf der Externen sind, werden sie auch noch in die Apple-eigene App Foto geladen. Das passiert aber meistens erst am Tag 2 nach der Rückkunft.
In dieser Zeit liest du noch gemütlich Blogposts, die ich lange vor dem Trip geschrieben habe. 😀
Am Nachmittag von Tag 2, die Fotos der Exilim sind endlich überall dort wo sie sein sollen und die Speicherkarte ist wieder frei, beginnt die Suche nach dem Kartenlesegerät. iPhone und Exilim haben ihre eigenen Verbindungskabel für den Mac, aber nicht das Nokia, welches meine dritte Kamera ist.
So gegen Abend von Tag 2 sind alle Bilder auf diversen Festplatten.
In der Apple-App sortiere ich die Bilder auch in ein eigenes Album, zwecks Übersichtlichkeit.

Und dann falle ich erstmal vom Stuhl, weil ich sehe, dass es 1805 Medien sind, die neu auf die Festplatte geladen wurden. Bilder und Filme aus Helsinki.
Schritt 2
1805 Medien sind ne ganz schöne Hausnummer. Da muß ich Ordnung ins Chaos bringen.
Als erstes richte ich auf der Festplatte im Hauptordner Helsinki und im Unterordner Blogi (Blog) einen neuen Ordner mit dem Monat des Trips ein.

Den Ordner ziehe ich mir auch, damit ich schneller drauf zugreifen kann, in die Seitenleiste. Die erste große Aufteilung beim Trip im Oktober 2017 waren zwei Ordner, einer mit den Sunrise Avenue Medien und dann eben einer mit Helsinki aka Stadi.

Im Stadi-Ordner wird dann nach Tagen sortiert. Du siehst, ich schreibe mein Datum in diesem Fall immer mit Jahr-Monat-Tag, weil es sich dann so schön ordnet. Mag sein, dass es jetzt schon nicht mehr notwendig ist, dass so zu machen. Es gab aber mal Zeiten, da ging es nicht anders, und du kennst das ja mit den Gewohnheiten.
Aber in den Tagesordnern können gut und gerne schon mal 200 Bilder liegen. Das bedeutet hier muss nun noch mehr Ordnung rein, zumal auch drei Kameras mit ihren unterschiedlichen Benennungen zusammengefügt werden müssen. In Helsinki selber führe ich eine Art Tagebuch, in dem ich mir immer notiere, wo ich gewesen bin und manchmal auch kleine Begebenheiten. Das hilft mir jetzt eine Abfolge meines Tages zu ertellen, was du hier siehst mit den einzelnen Unterordnern, die Nummern davor nutze ich, damit es sich in der natürlichen Reihenfolge des Tages sortiert.


Die bunten Farbklekse an den einzelnen Ordnern sind Etiketten, die mir mein Mac zur Verfügung stellt. Ich nutze sie, um mir den Bearbeitungsstand zu markieren. So ist blau auf der Datumsebene: in Unterordner geordnet. Rot auf Ereignissebene: „in lightroom bearbeitet“, blau „in Photoshop verkleinert“ und der fette Lilaböbble: „fertig, Blogpost geschrieben“!
Wobei ich merke, ich fange an mich zu verzetteln. Noch ein wenig mehr zur Ordnersturktur, dann langweile ich dich damit nicht weiter.
In dem jeweiligen Ereignisordner lege ich einen Ordner „Ori“, was Original bedeuten soll, an. Denn ich bearbeite alle meine Bilder ersteinmal mit Lightroom. Und Lightroom legt dann mit den exportierten Bildern im „Ori“-Ordner einen Ordner „lightroom-bearbeitet“ an. Den ziehe ich dann nachher raus in den übergeordneten Ereignisordner.

Hier nochmal ein Einblick in den Lightroom-bearbeitet Ordner, da siehst du die Bilder von zwei Kameras, beide aber auch von Lightroom mit dem Ereignisdatum versehen!

Schritt 3
So die Ordnerstruktur steht. Jetzt gilt es nach und nach die Bilder zu bearbeiten. Das mache ich, wie schon erwähnt, in Lightroom. Hier kann ich Bilder in der Belichtung regeln oder im Kontrast bearbeiten oder auch schärfen. Gleichzeitig habe ich im Exportset Eintragungen gemacht für mein Wasserzeichen © helz-design.com. Die Bilder werden auch automatisch auf „längste Seite = 1024 pixel“ runtergerechnet. Die kürzere Seite ergibt sich dann durch das Verhältnis, dass die Kamera bietet. Bei der Exilim und dem iPhone kommen dann immer 768 pixel raus.
Dieses Automatision nimmt mir eine ganze Menge Arbeit ab.
Ich arbeite mich so durch den ersten Tagesordner. Aber auch wenn die Bilder schon verkleinert wurden, sind sie meistens noch um 800 kB schwer. Deswegen rechne ich sie in Photoshop auf ca. 200 kB runter.
Ich will meinen Server nicht mit zuviel Daten pro Bild belasten und ich möchte auch berücksichtigen, dass sich einige Leser den Blog via Smartphone anschauen und da möchte ich lange Ladezeiten vermeiden. Außerdem soll es echt noch Ecken in der Welt geben, wo es kein schnelles Internet gibt.
Jetzt fragst du dich sicher, warum ich was von Welt fasele, wo wir es hier doch mit einem rein deutschen Blog, oder weitestgehenden deutschem Blog zu tun haben. Deswegen mal ein kurzer Blick hinter die Kullissen in die Statistik:

Ich habe mal die Jahresstatistik aufgerufen und die von 2017 markiert. Das Blog hatte in diesem Jahr ca. 5400 Zugriffe (Views) und davon kommen 3000 aus Deutschland, 900 aus Finnland, wo ich besonders stolz drauf bin, aber auch aus Ländern wie Amerika, Großbritannien, Estonia, Schweden, Schweiz, Österreich, Luxemburg oder Frankreich kommen Besucher herbei. Das finde ich absolut gigantisch. Und ich weiß nicht, mit welchen Internetraten sie unterwegs sind.
Wenn ich dann schon mal in Photoshop bin, dann kann ich auch einige Unregelmässigkeiten ausmerzen. In meiner Exilim haben sich ein paar Staubfusseln eingenistet und machen bei klarem blauem Himmel ein paar unschöne Schlangenmuster auf den Himmel. Aber mit den Tools von Photoshop ist das schnell behoben. Es gibt Leute, die das auch mit Lightroom können, ich nicht (wieder die Gewohnheit). Aber hier stehen auch 26 Jahre Erfahrung mit Photoshop gegenüber 4 Jahren mit Lightroom.
Hier mal ein Vorher-Nacher Bild:


Warum ich auch in den Farblook des Bildes eingreife, fragst du dich jetzt sicher. Ich mache das, weil ich so wieder geben kann, was meine Augen gesehen haben und nicht was die Kamera denkt, das ich gesehen hätte. Ich passe es also dem an, was tatsächlich vorhanden war.
Schritt 4
Wenn der erste Tagesordner bildtechnisch bearbeitet ist, fange ich schon an zu schreiben. Die Erinnerungen sind noch frisch und ich beginne mit dem ersten Blogpost. Veröffentlicht wird jeden zweiten Tag. Diesen Turnus werde ich auch beibehalten, auch wenn vielleicht schon wieder viel Material von einem neuen Trip bereit liegen sollte. So gibt es auch noch Raum für Außer-der-Reihe-Posts wie diesen hier.
Für die Planung der Posts mache ich mir eine Funktion von WordPress zu Nutze, man kann Posts vorausplanen:

Du siehst ich habe geplant, diesen Post am 1.1.2018 um 15:19 zu veröffentlichen! (Schedule = Planen)
Das ist auch eine Funktion, die mir meine Arbeit unendlich erleichtert. Im Moment habe ich 27 Posts in der Pipeline, so kann ich auch für Zeiten von Internetausfall (hatten wir zu oft in den letzten Wochen), Trips nach Helsinki oder Unwägbarkeiten vorarbeiten.
Die Bilder bearbeite ich nach und nach in den Abendstunden und das Schreiben findet immer am Nachmittag statt, wenn ich am besten denken kann.
So schreibe ich also jeden Tag über meinen Seelenort.
Wenn du Fragen hast, dann hinterlasse mir doch einfach einen Kommentar.
Und was ich immer schon mal loswerden wollte: schön das du da bist lieber Leser, ohne dich würde das hier nur halb soviel Spaß machen.
Nähdään pian, bis bald.
Wow! Du bist wirklich sehr strukturiert. Bin begeistert von deinem System und erkenne darin, wieviel Arbeit du dir insgesamt für deine Leserschaft machst.
Ganz lieben Dank für diesen interessanten Blick hinter die Kulissen.
danke liebes 🙂 ohne diese struktur würde ich untergehen!
nicht jedes bild ist perfekt und nicht jeder text, aber es steckt immer ne menge liebe und arbeit drin!
das kann ich garantieren.